Montag, 8. Juni 2015

Identität

Hab die Tage bei einem Bier mit einem guten Freund über das Thema Selbstwert, Identität und so geredet. Ist und bleibt ja ein brandaktuelles Thema, weil wir alle ahnen, dass Lebensglück, Beziehungsfähigkeit und vielleicht auch Erfolg eng damit zusammenhängen kann.
Ich lass die Katze gleich aus dem Sack, ich kann mit der weit verbreiteten "Lehre" nichts anfangen, die uns weismachen will, dass Identität und ein gesundes Selbstwertgefühl hauptsächlich oder sogar ausschließlich mit der Gottesbeziehung zu tun hat. Meine Schlüsse zieh ich vorrangig aus Eigenbeobachtung, Fremdbeobachtung, biblischen Texten und mit Verlaub gesundem Menschenverstand.
Eine klassische Bekehrungsgeschichte, sprich ein Gottferner Mensch, begegnet Gott, erlebt die Liebe und Annahme Gottes, ist ohne Zweifel etwas existenzielles und kann ein erster Schub für die Wahrnehmung der eigenen Person sein, respektive dem Ich eine Bedeutung geben die bis dahin nicht entdeckt war.
Aber Gott allein genügt nicht, ich weiß das klingt jetzt sehr unfromm aber ich sag es nochmal, Gott allein genügt nicht !
Wenn es so wäre, hätte er die "Einsamkeit" des Mannes nicht beendet durch Erschaffung der  Frau,
Gott allein genügte Adam nicht, er wollte ein "echtes Gegenüber" und das ist bis heute so, vorrangig geht es hier um das andere Geschlecht nach dem ein Mensch sich sehnt, aber nicht ausschließlich, wir Menschen brauchen einfach den anderen Menschen um uns "vollkommen" zu fühlen. Die ganze Geschichte ist nachzulesen in 1 Mose, Kapitel 2.
Klar es klingt verdammt fromm,wenn einer sagt er braucht nur Gott sonst nix, aber sagen tut er das gerne zu Menschen die ihm dann bewundert applaudieren, ihr erkennt die Krux?!
Also mal ganz praktisch ich kenne einige Leute ohne Glauben, die ruhen in sich selbst, sind selbstsicher, ausgeglichen und sich ihres Wertes sehr wohl bewusst.
Und ich kenne Geschwister im Glauben, die seit langen Jahren immer wieder an gerade dieser Thematik zu zerbrechen drohen.
Ergo: Glaube und Gott scheint hier nicht unbedingt die Lösung des Problems zu sein.
Ich möchte mich jetzt auch nicht verzetteln, aber der Glaube, wenn er denn sehr auf Leistung und Gutmenschentum fußt, kann hier sogar kontraproduktiv wirken.
Ein Kind braucht Ermutigung durch die Eltern ! " Das hast du gut gemacht du kleiner Spatz, Papa ist stolz auf dich " So oder so ähnlich. Dann später in Schule und Beruf genügt mir das Lob der Eltern nicht mehr, ich lebe ja im direkten Vergleich mit meinen Mitmenschen und  brauche ihr Feedback und wieder möglichst positiv. "Super Tor Karle" oder "da hast du aber einen süßen Pulli gestrickt Regina". So bauen wir uns im günstigsten Fall gegenseitig auf zu starken Persönlichkeiten, aber klar der Schuss kann auch nach hinten losgehen, wenn ständig Kritik uns Schmähung kommt, kann sich schwerlich ein selbstsicherer Mensch entfalten.
Ich meine, beides ist wichtig (göttliche und menschliche Bestätigung) und einseitige Betonung  eher kontraproduktiv !
Und die ganz Frommen sollten aufpassen und nicht alles vergeistlichen, sonst springen noch mehr Spinner rum !















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