Sonntag, 8. März 2015

Leserbrief an den Cicero (empfehlenswerte Zeitschrift)zum Konflikt um den Bremer Pfarrer Lazelt
Steinzeit- Glaube !?

Die CDUler sind gegen die Grünen, der BVB giftet gegen die Bayern, die Veganer mögen die Fleischesser nicht, die Arbeitgeberverbände sehen die Wirtschaft den Bach runter gehen, die Gewerkschaften erkennen einen Aufschwung. Die Welt lebt von der Polarität und verschiedenen Sichtweisen, dass ist überall akzeptiert und das Salz in der Suppe. Warum sollte die Religion hier eine Ausnahme darstellen? Auch hier darf es Gegensätze geben und die gibt es natürlich auch. Es lebe der kleine Unterschied ! Ist Jesus der Weg zu Gott, oder probier ich ein paar von den Hindu-Göttern aus? Ist der kriegerische Mohamed die richtige Wahl oder der sanftmütige Heiland. Darf ja jeder für sich entscheiden, aber alles zusammen in einen Topf macht nicht viel Sinn und das muss man auch sagen dürfen. Respekt und Toleranz gegenüber dem Anderen ist Pflicht und dieser fromme Luther- Nachfolger hat sich vermutlich in Rage geredet. Man braucht ja nicht hingehen, wenn einem seine Rede nicht gefällt, gehe ich halt zur interreligiösen Kultfeier und mach mit beim Energiekreis, alles erlaubt, alles ok! Was nervt ist die Intoleranz der Toleranten, die sehen sofort den Weltfrieden in Gefahr, Fremdenhass hier, Populismus dort, Fundamentalismus überall, Homophobie, Islamophobie gleich wird die entsprechende Geisteskrankheit generiert, alles was nicht ihrer linkslastigen Weltsicht entspricht ist gefährlich und fällt aus ihrem Toleranz- Rahmen. Klar gibt es bei den Christen ziemlich wortgebundene Leute, bei deren Bibelauslegung man nicht gerade die große Freiheit atmet, aber wo genau ist die Parallele zu den Salafisten, wo ist der gesellschaftliche Friede in Gefahr? Wo werden junge Männer für den Glaubenskampf rekrutiert ? Hier erwarte ich schon eine klare Grenzziehung und keine einfachen Pauschalisierungen. Der geheuchelte Aufschrei der weichgespülten Theologen geht mir auf den Geist, deren Botschaft ist so aufwühlend wie das Wort zum Sonntag. Also den Ball flach halten, Latzel ist nicht der Untergang des Abendlandes, wenden wir uns also wieder den wirklich wichtigen Themen zu.